GGR 8.6.2010:
Simone Gschwind: Seit schon bald zehn Jahren wird Schulsozialarbeit erfolgreich in den Schulhäusern Loreto (Oberstufe), Guthirt und Herti angeboten. Bisher wurden sehr erfolgreiche Erfahrungen gemacht. Das Angebot wird gut genutzt und hat sich bewährt. Die Schule, die durch steigende Bildungsansprüche verstärkt belastet wird, kann die sozialen Herausforderungen allein nicht mehr bewältigen. Durch die Schulsozialarbeit kommt es zur Entlastung der Schule zugunsten der Kernaufgaben im pädagogischen Bereich, denn die Schule hat Grenzen, wenn Probleme über den rein schulischen Bereich hinausgehen. Hauptsächlich beschäftigt sich die Schulsozialarbeit mit Gewaltproblemen, Problemen mit oder in der Schule (z.B. nachlassende Schulleistungen, Leistungsdruck, Probleme im Unterricht, Prüfungsangst usw. sowie familialen Problemen. Unterstützt werden auch belastete Schülerinnen und Schüler, Eltern in Krisensituationen und Lehrpersonen. Schulsozialarbeit wird genutzt, um Verhaltensauffälligkeiten bei Schülerinnen und Schülern begegnen zu können und um verstärkt Präventionsarbeit zu leisten. Bei Bedarf kann die Schulsozialarbeit die Vermittlung an Fachstellen organisieren und begleiten. Die Stadt Luzern hat 2007 den Nutzen der Schulsozialarbeit erkannt und sie flächendeckend eingeführt, weil die Früherkennung von Problemfällen, die kostenintensive Massnahmen in den Bereichen Fremdplatzierungen, Therapien oder der Einsatz von Jugendanwaltschaft verringern oder hinauszögern. Die Schulsozialarbeit kann ferner Eingliederungschancen fördern, Separierung und Ausgrenzung durch Schulausschlüsse oder Sonderschulung vermeiden, soziale sowie persönliche Probleme der Kinder und Jugendlichen gezielt und frühzeitig angehen. Die Evaluation der Schulsozialarbeit im Kanton Zürich 2002 ergab, dass fast 70 % der Kosten, die für die Schulsozialarbeit aufgewandt werden müssen, an anderen Orten des Hilfesystems eingespart werden können (insbesondere bei kostenintensiven Massnahmen in den Bereichen Medizin, Justiz oder Sonderschulung/Heimplatzierung). Es wird deutlich, dass Investition in die Schulsozialarbeit an der Unterstufe auch bedeutet, an der Oberstufe weniger Problemfälle zu haben. Die SP-Fraktion ist überzeugt vom Nutzen der Schulsozialarbeit und findet es wichtig, dass die Benachteiligung gewisser Schulhäuser aufgehoben wird und bald alle Schulhäuser Schulsozialarbeit nutzen können. Diese Vorlage verdient die Unterstützung des Rates. Der Änderung des Titels zu „Ausbau der Schulsozialarbeit“ und den weiteren Anträgen der GPK kann die SP-Fraktion zustimmen.