Neustadt 2 Umbau zu Alterswohnungen

GGR 11.5.2010

Karin Hägi: Für einmal kann die SP-Fraktion dem GPK-Präsidenten teilweise beipflichten. Wenn die Bestellung nicht klar ist, wie soll da das Richtige geliefert werden? Die geplanten 18 Alterswohnungen sind nun nicht mehr preisgünstig oder im oberen, sondern im mittleren Preissegment platziert. Wehmütig denkt die SP-Fraktion an die anfänglichen Versprechen des Baudepartementes von kostengünstigen Alterswohnungen zurück. Die Befürchtung, dass die jetzt noch moderaten Mieten stark ansteigen werden, wird geteilt. Hier hat es der Stadtrat in der Hand, dass auch in Zukunft nicht die maximal zu erwirtschaftende Rendite angestrebt wird. Die Stadt Zug hat die finanziellen Mittel dazu. Der Vorschlag, an der Umgebung zu sparen, ist jedoch lächerlich angesichts der gesamten Kosten. Die Umgebungsgestaltung ist immer etwas vom Ersten, das bei einem Gebäude wahrgenommen wird, und daher sehr wichtig. Die SP-Fraktion stellt sich der Umsetzung der geplanten Alterswohnungen trotz der hohen Kosten nicht in den Weg. Sie wird aber den Umbau kritisch und genau beobachten. Bezahlbare Wohnungen sind rar in der Stadt Zug, und der Bedarf an Alterswohnungen ist unbestritten in jeder Preisklasse hoch.

Urs Bertschi nimmt einigermassen erstaunt zur Kenntnis, dass die FDP-Fraktion gerne den Landpreis anheben möchte. Dieselbe FDP hat den Antrag von Urs Bertschi, wonach aus diesen preislich aus dem Ruder gelaufenen Alterswohnungen Altersresidenzen geschafft werden sollen für den gehobenen Standard, torpediert und abgelehnt, mit der Begründung, es wäre nicht Aufgabe der Stadt, hier luxuriösen Alterswohnungsbau zu betreiben. Wenn man dies nicht will, dann sollte die m2-Preis-Reduktion auf CHF 600.–/m2 belassen bleiben. Dann ergeben sich Alterswohnungen im mittleren Segment, die möglichst breit der Bevölkerung angeboten werden können. Andersrum ist vermutlich mit Teuerungen im Mietpreis zu rechnen, die eher zum luxuriösen Alterswohnungsbau hinführen. Der Rat tut gut daran, hier nun die Weichen zu stellen: Will er eine Residenz oder will er durchschnittliche Alterswohnungen zu Neubaupreisen? Es handelt sich hier nicht um Alt-Alterswohnungen, sondern um Neubauwohnungen, die ihren Preis haben. Urs Bertschi ist auch überzeugt, dass die privaten Anbieter diese Preise nie und nimmer realisieren können, es sei denn in Legebatterien mit weiss nicht wie vielen Insassen.Urs Bertschi erinnert daran: Der Stadtrat hat bei diesem Projekt von Anfang an mit offenen Karten gespielt. Im Rahmen des Projektierungskredites wurde alles offen gelegt. Damals wurde eine harte Diskussion über Miet- und Bodenpreis geführt. Alle hätten das Projekt im damaligen Zeitpunkt begraben können. Heute die Diskussion erneut über Bodenpreise zu führen, ist treuwidrig. Urs Bertschi appelliert an die Mitglieder der FDP-Fraktion, sich mit dem behaften zu lassen, das sie vor nicht allzu langer Zeit in diesem Rat kundgetan haben. Es sei denn, sie hätten wirklich ausser der Angst vor der Volksabstimmung tatsächlich bessere Gründe, an diesem Preis zu schrauben. Wenn gegen aussen die Beweggründe, diesen Weg zu gehen, sauber kommuniziert werden, wird dieses Projekt für die dringend benötigten Alterswohnungen bestimmt an der Urne gutgeheissen werden. Dies zudem auch zum Preis von CHF 600.–/m2.

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