Einsparmöglichkeiten bei der Strassenbeleuchtung

GGR 11.5.2010:

Franz Akermann: Eigentlich hätte auch hier eine Nachfrage bei der Energiefachstelle genügt, um an die relevanten Daten zu gelangen – hatte sich Franz Akermann gedacht. Aber bei genauerem Hinschauen kamen auch für ihn einige interessante Daten zum Vorschein, über die es sich kurz zu debattieren lohnt. Die Interpellation scheint ihm nützlich. Eine Schlüsselgrösse ist sicher der für die öffentliche Beleuchtung von Strassen, Wegen und Plätzen ausgewiesene spezifische Stromverbrauch von 18.6 MWh/km. Dieser Wert überschreitet den für Städte mit weniger als 30’000 Einwohnern gültigen Richtwert von S.A.F.E. von 12 MWh/km um mehr als die Hälfte. Ist das viel oder wenig? Pro Kilometer entspricht dieser Mehrverbrauch etwa dem Elektrizitätsverbrauch eines 3-Personen-Haushaltes. Oder ausgeweitet auf das Strassennetz der Stadt jenem von 70 3-Personen-Haushalten. Da liegt doch Sparpotenzial drin, auch finanziell. Bei Ausschöpfung des halben Sparpotenzials ist mit etwa CHF 20’000.– zu rechnen. Nachdem im Bericht ausgewiesen wurde, dass die Energieeffizienz der Leuchtkörper aktuell kaum verbesserungsfähig ist, kommt man zum Schluss, dass die Strassenbeleuchtung zu intensiv und/oder zu lange brennt oder an falschen Orten eingesetzt wird. Höchst unzweckmässig ist sicher die in Mode gekommene Beleuchtung von Gebäuden und Wehr- und Kirchtürmen. Da wird im Wesentlichen vom Boden aus mit wenig Wirkung unbedarft in den Nachthimmel gestrahlt, was nebst einer sinnlosen Energieverschleuderung auch eine Bedrohung nachtaktiver Vögel und Fledermäuse ist. Ein intelligentes Beleuchtungskonzept kann massive Verbesserungen bringen. Der stadträtlichen Beantwortung wird der Grundtenor entnommen :‚Es ist halt so, wie es ist.‚ Das ist in einer Zeit, in der Energiesparen Pflicht ist, klar mutlos. Franz Akermann bittet das Bauamt zusammen mit der Fachstelle Energie, die öffentliche Beleuchtung von Strassen, Plätzen und Gebäuden bezüglich Sparpotentiale kritisch zu untersuchen. Die Ausarbeitung des Beleuchtungsplanes zum Postulat Plan Lumière bietet eine gute Gelegenheit.

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