GGR 25. 1 2011
Das Erringen des Labels „Energiestadt“ 1999 war ein erstes wichtiges Bekenntnis zu einer zukunftsgerichteten Energiepolitik. Mit der Energiestrategie 2050 hat der Stadtrat letztes Jahr einen bedeutungsvollen Schritt in eine nachhaltige Zukunft getan. Die Umsetzung der Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft ist ein wichtiger Teil dieser Absichtserklärung.
Dass die 2000-Watt-Gesellschaft keine Ideologie von unverbesserlichen Umweltschützerinnen und ewiggestrigen Nostalgikern ist, beweist die Tatsache, dass die Urheberin dieser Zielwerte die ETH Zürich ist.
Die Städte Zürich, Basel und St. Gallen sind bereits erfolgreich an der Umsetzung dieser Zielwerte. Die SP-Fraktion hofft, dass unsere Stadt Zug nun diesen guten Beispielen folgt. Die Ankündigung des Stadtrats das „Goldlabels“ als Energiestadt noch in diesem Jahr anzustreben, ermutigt uns sehr.
Die Zielsetzung einer 2000-Watt-Gesellschaft bedeutet nicht, den Lebensstandart und den Komfort auf die Verhältnisse von 1960 zurück zu schauben. Sondern vielmehr, dass auf der Basis eines modernen Lebensstils mit innovativen technischen Lösungen und gesellschaftlichen Reformen die Effizienz des Energieeinsatzes dramatisch verbessert und so der Energieverbrauch gesenkt wird.
Vieles, wie Bauten im MINERGIE-Standart, verbrauchsarme Fahrzeuge oder hocheffiziente Produktionsanlagen, ist heute schon ohne Einbussen möglich. Bewusstes Einkaufen von Bio- oder regionalen Produkten bewirkt auch eine gezielte Förderung derselben. Energie-Förderprogramme sind eine wichtige Anschubhilfe für nachhaltiges Bauen und Sanieren. Die bessere Gebäudehülle zahlt sich dank geringeren Heizkosten immer aus. Und selber produzierter Solarstrom bringt im besten Fall sogar Geld ein.
Unbestritten ist die Stadt Zug nur ein kleines Stückchen im globalen Markt, aber wenn alle das Handeln dem nächstgrösseren überlassen, passiert gar nichts. Dies wird uns leider nur immer wieder zu deutlich an den Welt-Klimakonferenzen bewiesen.
Allein mit Worten ist es nicht getan, es müssen Taten oder nun eben Massnahmen folgen. Wir alle wollen die Erde mit gutem Gewissen an die nächste Generation weitergeben. Jede einzelne Person bewirkt durch ihr Handeln etwas.
Wir alle sind im GGR weil wir Verantwortung übernehmen wollen, nun ist ein Moment gekommen, dieses Versprechen auch einzulösen.
Nutzen wir den Schwung des noch neuen Jahres, sind mutig und erklären die Initiative nicht nur für gültig, sondern auch gleich als Erheblich, auch wenn dies für einige hier drin wahrscheinlich schon an Übermut grenzt.
Die SP-Fraktion unterstützt aus Überzeugung den Antrag zur Erheblicherklärung der Volksinitiative „2000 Watt“ für Zug.
Wir stehen 100% hinter der Energiestrategie 2050 und den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft und somit für eine nachhaltige Zukunft.
Vielen Dank für die Unterstützung dieses Antrags.
Für die SP-Fraktion
Karin Hägi