GGR vom 1.2.2013
Die SP Fraktion möchte einige wenige Bemerkungen zur Interpellationsantwort anbringen und hat auch noch die eine oder andere weitergehende Frage an den Stadtrat, zumal ja seit Publikation der Interpellationsantwort inzwischen auch schon wieder fast vier Monate vergangen sind.
Erstens: In der Interpellationsantwort vom September 2012 betonte der Stadtrat, dass dem GGR noch vor Ende 2012 die Planungskredit-Vorlage für den Bau einer Streethockeyhalle vorgelegt würde. Weshalb ist die Vorlage auch Anfang Februar noch nicht beim GGR eingetroffen?
Zweitens: Berücksichtigt der Stadtrat im Hinblick auf die Projektierung, dass die Ausgangslage heute eine andere ist als zum Zeitpunkt der Volksabstimmung? Und wir meinen dies nicht nur in Bezug auf die Erkenntnis, dass sich ein Streethockeyplatz in Oberwil aus Lärmgründen nicht realisieren lässt, sondern insbesondere auch die Entwicklungen beim Sportverein selbst. Es ist doch davon auszugehen, dass sich dieser in den letzten fünf Jahren auch weiterentwickelt, verändert und professionalisiert hat. Wurden diese Entwicklungen mitberücksichtigt? Wurde bspw. analysiert, wie viele Clubmitglieder auch heute noch tatsächlich aus Oberwil selbst stammen? Ist es wirklich zukunftsweisend diesen Sportverein aus der Zuger Sportmeile in der Herti herauszulösen und wieder zurück nach Oberwil zu bringen? In der Antwort zu Frage 6 auf S. 5 unten betont der Stadtrat, dass er mit den Verantwortlichen der Oberwil Rebells noch nicht über eine allfällige definitive Lösung in der Herti Nord diskutiert hat. Sind diese Gespräche in der Zwischenzeit erfolgt und welche Resultate zeitigten sie? – Auf diese Fragen muss ich nicht zwingend heute schon eine Antwort haben, aber spätestens beim Projektierungskredit werde ich sie, falls sie in der Vorlage nicht thematisiert werden, erneut vorbringen.
Drittens: Was in unseren Augen nicht angeht ist die Behauptung des Stadtrates, dass die Ursache für das deutliche Volks-Ja „wohl nicht nur der fast ‚heimatlose’ Dorfclub Oberwil Rebells, sondern auch die ungenügende öffentliche Infrastruktur in Oberwil“ (S. 5) war. Volksinitiativen können nicht beliebig uminterpretiert werden. Es sind ja auch andere Erklärungen für das deutliche Ja denkbar, so könnte es bspw. auch einfach daran gelegen haben, dass viele Leute die Schnauze voll hatten davon, dass Kinder und Jugendliche keinen Freiraum mehr kriegen und ihr Lärm nirgends mehr geduldet wird. Wir könnten die Initiative nun also auch in diese Richtung umdeuten, das kann es aber nicht sein. Bleiben wir bei den Fakten.
Falls die öffentliche Infrastruktur in Oberwil tatsächlich ungenügend ist – ich vermag dies aktuell zu wenig beurteilen – dann ist der Bau einer reinen Streethockeyhalle wohl kaum der richtige Lösungsansatz! Dann brauchen wir andere Lösungen, die einer breiten Bevölkerung in Oberwil zu Gute kommt.
Wir lassen es vorderhand bei diesen Bemerkungen bewenden und werden uns dann sicherlich im Rahmen der Vorlage zum Projektierungskredit erneut zum Thema äussern.
Für die SP-Fraktion
Christina Huber Keiser