Der geplante Erweiterungsbau gefällt der SP-Fraktion. Und die zusätzlichen Räume werden dringend gebraucht, wurden doch bereits Provisorien wegen der Raumknappheit erstellt. Das Quartier um das Schulhaus ist in den letzten Jahren rasant gewachsen und wird es auch weiterhin.
Ein Punkt in der Planung stösst in der SP-Fraktion auf Unverständnis. Wieso verschwindet das Provisorium, sprich der Modulbau, nicht nach Erstellung des neuen Erweiterungsbaus? Diese Räume hätten problemlos ins neue Raumprogramm integriert werden können. Eine mögliche Erweiterung des Schulhauses ist ja angedacht und berücksichtigt worden. Es ist kein überzeugendes Konzept, wenn es schlussendlich auf jedem Schulhausareal der Stadt provisorische Modulbauten hat. So praktisch temporäre Ergänzungsbauten für eine schnelle und einfache Lösung sind, so wenig schön und für die Ewigkeit gedacht sind sie. Der Name sagt es ja bereits, ein Provisorium ist ein Notbehelf, ein Übergangszustand und soll nicht zu einem „Providurium“ werden.
Ziemlich sicher kommt nun das Argument, dies hätte mehr gekostet. Für die SP-Fraktion ist dieses Argument nichtig. Wir hätten es lieber, dass mit dem Erweiterungsbau auch Puffer eingebaut werden und nicht in fünf Jahren bereits wieder eine Vorlage für die Erweiterung des Erweiterungsbaus kommt. Dieses stückweise und schlussendlich teurere Vorgehen ist für uns unverständlich. Aber es ist ein exemplarisches Beispiel für den zwiespältigen Umgang mit dem Wachstum in der Stadt Zug. Die Stadt soll wachsen, neue Firmen und auch neue Einwohnerinnen und Einwohner anziehen. Diesbezüglich wird einiges gemacht. Aber wenn dann das gewünschte Wachstum stattfindet und Lösungen für die Folgen davon gefunden werden müssen, wird geknausert. Es mutet sonderbar an, dass zwar Wohnraum für Familien gebaut wird, aber die Schulhäuser dann nicht genug Platz für all die neuen Kinder haben.
Auf die Frage, nach welchem Standard der Erweiterungsbau gebaut wird fanden wir im Bericht keine Antwort. Auf Seite 8 unten ist lediglich aufgeführt, „Es in vorgesehen, den Erweiterungsbau nach dem Minergie-Standard zu zertifizieren“. Heisst das nun, es wird nach Minergie-Standard gebaut oder ist es lediglich die Zielrichtung, wird aber nicht umgesetzt? Im Wettbewerb lautete die Aufgabenstellung unter anderem bei den Qualitätszielen: „Ökonomisch wie ökologisch nachhaltige Lösungen mit Erreichung des Minergie-P-Eco Standards. Was ist aus dieser Forderung geworden und was wird nun umgesetzt?
Die SP-Fraktion stimmt dem Antrag des Stadtrates zu. Dies trotz der vorgebrachten Kritik, da kein Erweiterungsbau für das Riedmattschulhaus die schlechteste Lösung ist. Und vielleicht kann der Stadtrat die eine oder andere Frage noch schlüssig noch beantworten.