Über 80 Hertianerinnen und Hertianer strömten am 30. Juni zum Info-Abend «Herti im Fokus», um sich über die bauliche Entwicklung ihres Quartiers zu informieren. Dabei hatten sie Gelegenheit, die SP-Kandidierenden aus ihrer Nachbarschaft für die Wahlen vom 2. Oktober kennenzulernen und zu erfahren, wofür sie sich einsetzen. Auch zugegen, die SP-Stadtratskandidatin Barbara Gysel.
Das Hertiquartier boomt. Und es wird weiterwachsen. Von den 10 000 zusätzlichen Einwohner:innen, mit denen die Stadt bis 2040 rechnet, wird ein grosser Teil im Herti wohnen. Was das fürs Quartier und die Menschen, die heute dort leben, bedeutet, wollten Marilena Amato Mengis, Esther Ambühl Tarnowski und Ivano De Gobbi genauer wissen. Die drei kandidieren im Oktober auf der Liste der SP für die Zuger Parlamente. Sie sind im Herti daheim und organisierten kurzerhand den Informationsabend «Herti im Fokus» mit Stadtplaner Harald Klein als Referent.
Begegnungsräume und Aufenthaltsqualität gefordert
Es war eine geballte Ladung von schwindelerregenden Zahlen, die der Stadtplaner präsentierte. Ein Bebauungsplan folgte dem anderen: Beim Hertizentrum, auf der Öschwiese, beim ZVB und Landis und Gyr Areal wird in die Höhe gebaut und massiv verdichtet. Das neue Schulhaus braucht Platz und die Bossard-Arena will wachsen. Die Kandidierenden appellierten, die Verdichtung sozialverträglich, umweltschonend und energieeffizient umzusetzen. Identitätsstiftende Orte, Begegnungsräume für Jung und Alt, innen wie aussen, sichere Schul-, Fuss- und Velowege. Mehr Grün statt Beton und nachhaltiges Bauen sind wichtig. Und: dass was gebaut wird zahlbar sei, für Mittelstand und niedrigere Einkommen.
Grosser Andrang
Die Kandidierenden mussten zusätzliche Stühle aufstellen. «Wir haben damit gerechnet, dass das Thema viele interessiert. Dass so viele kommen, hat uns freudig überrascht» sagt Mit-Organisator Ivano De Gobbi, der als Fraktionschef im Grossen Gemeinderat der einzige «Bisherige» ist von den Dreien. Marilena Amato Mengis, die als Mitglied der ELG Herti schon seit Jahren für zeitgemässen Schulraum und ein verlässliches Angebot an schulergänzender Betreuung kämpft und Esther Ambühl Tarnowski, die als Raumplanerin und gut vernetzte Quartierbewohnerin für mehr Begegnungsorte und mehr Aufenthaltsqualität eintritt, kandidieren im Oktober erstmals.
Barbara Gysel will Dialog fördern
Vor Ort war auch Stadtratskandidatin Barbara Gysel. Sie rief die Gäste auf, in Kontakt mit Amtsträgerinnen zu treten und ihre Anliegen zu platzieren. Und natürlich Menschen aus dem eigenen Quartier zu wählen. Beim anschliessenden Apéro gab es rege und intensive Diskussionen. Kandidierende wie auch der Stadtplaner nahmen ganz viel Anliegen entgegen. Bleibt zu hoffen, dass ihnen entsprochen werden kann. Dazu braucht es, wie es die Kandidierenden sagen: «Mehr Herti ins Parlament!».