Zur Motion der SVP Stadt Zug “Schaffung von Asylanten-freier Zone in der Stadt Zug”

17. Oktober 2011

Leserbrief von Karin Hägi,  Neue Zuger Zeitung vom 17.10.2011

Sind Nicht-SVP-Wählende keine Menschen?
Die eingereichte Motion und der Leserbrief der SVP Stadt Zug betreffend Unterbringung von Asylsuchenden in der Stadt Zug zeigen ein erschreckendes Gedankengut, dass den meisten nur aus Geschichtsbüchern bekannt sein dürfte. Die “Schaffung Asylanten-freier Zonen in der Stadt Zug” und Prüfung von “Internierungslagern” sind eines liberalen Rechtsstaates nicht würdig. Diese Motion ist menschenverachtend und zeigt ein Menschenbild, dass an Arroganz nicht zu überbieten ist.”Asylanten-freie Zonen” und “Internierungslager” haben in einem Rechtsstaat mit humanitärer Tradition wie der Schweiz nichts verloren. Die ausführlichen abschätzigen Äusserungen zu Asylsuchenden sind für die Stadt Zug mit ihrer inernationalen Ausstrahlung aber auch für ihre Bewohnerinnen und Bewohner sehr bedenklich. Über Personen zu lästern und sie allgemein als Kriminelle abzustempeln ist mehr als niveaulos.Diese Beispiele zeigen wieder einmal mit aller Deutlichkeit, was die SVP unter Demokratie versteht, nähmlich, sie allein hat die richtigen Werte und richtige Überzeugung. Jegliche andere Haltung ist falsch.

Ich hoffe sehr, dass jede Stimmbürgerin und jeder Stimmbürger ihr/sein Recht wahr nimmt und wählen geht. Damit unsere demokratische Schweiz dieses Namens würdig bleibt.

Karin Hägi
SP-Gemeinderätin Zug und Präsidentin SP Stadt Zug