Der Stadtrat wird beauftragt, geeignete Massnahmen zum Schutz der Artenvielfalt auf dem Gebiet der Stadt Zug umzusetzen und deren Wirksamkeit zu überwachen:
- Der Stadtrat soll entsprechend dem Aktionsplan Strategie Biodiversität Schweiz des Bundes[1]für den gesamten städtischen Raum ein Massnahmenpaket und Monitoring vorschlagen.
- Für Gebäude, Grünflächen und Landwirtschaftszonen im Besitze der Stadt sind die im Aktionsplan Strategie Biodiversität Schweiz empfohlenen Massnahmen verbindlich umzusetzen.
Begründung
Für viele Arten wie Vögel, Schmetterlinge, Igel, Wildbienen verschlechtert sich der Lebensraum zusehends. Gemäss der Akademie der Wissenschaften geht damit ein grossflächiger Insektenrückggang einher, der in den vergangenen Jahrzehnten wissenschaftlich breit dokumentiert wurde.[2]Die Hauptursachen für den Rückgang sind gut bekannt: Die intensive Landnutzung mit ihrem grossen Einsatz von Pestiziden und Dünger, die fehlenden Strukturen in der Landschaft, die Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung oder etwa die Lichtverschmutzung. Um den Insektenschwund und damit verbundene negative Auswirkungen wie Abnahme der Nahrungsgrundlage für Vögel und Fische, die Abnahme der Bestäubung und der Bodenfruchtbarkeit sowie Humusbildung aufzuhalten, ist dringend gegen die bekannten Ursachen vorzugehen.
Kürzlich wurde der erste globale Bericht vom Weltbiodiversitätsrat IPBES über die Biodiversität veröffentlicht, die Ergebnisse zeichnet ein finsteres Bild vom Zustand der biologischen Vielfalt auf der Erde. Der Bericht nennt einige Bündel an Handlungsmöglichkeiten, um den Trend der Naturverarmung umzukehren.
Der starke Rückgang der Biodiversität verlangt auch von der Stadt Zug, geeignete Massnahmen durchzuführen und deren Wirksamkeit zu überwachen, um die Artenvielfalt auf dem städtischen Gebiet nachhaltig zu schützen und zu fördern.
SP Fraktion
[1]Aktionsplan Strategie Biodiversität Schweiz, Bundesamt für Umwelt BAFU Bern, 2017
[2]Faktenblatt „Insektenschwund in der Schweiz und mögliche Folgen für Gesellschaft und Wirtschaft“, Akademie der Wissenschaften Bern, 2019